Ablauf einer Urnenbeisetzung

Ablauf einer Urnenbeisetzung

Von der Todesfeststellung bis zur Grabstätte

Bei der Feuerbestattung wird die oder der Verstorbene in einem schlichten Holz- oder Holzwerkstoffsarg eingebettet und ins Krematorium überführt. Hier findet dann die in den meisten Bundesländern vorgeschriebene sogenannte zweite Leichenschau statt, bei der Gerichtsmediziner die oder den Verstorbenen nochmals begutachten, die bei der ersten Leichenschau, die durch einen Arzt vorgenommen wurde, festgestellten Todesursachen auf Stimmigkeit überprüfen und dann die Genehmigung zur Einäscherung erteilen. Dies ist deshalb sinnvoll, da bei einer späteren Anzweiflung der Todesursache eine nachträgliche Untersuchung nach der Einäscherung nicht mehr möglich ist.

Wird von den Angehörigen noch eine Abschiednahme am Sarg gewünscht, kann diese vor der Einäscherung im Krematorium oder in einem speziellen Abschiednahmeraum beim Bestatter erfolgen.

Üblich ist auch eine Trauerfeier am (geschlossenen) Sarg, die sogenannte Sargfeier, und eine spätere Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis. Diese Sargfeier kann in der Kapelle eines Friedhofs, der Kirche einer Gemeinde, in der Feierhalle des Krematoriums oder in einem anderen geeigneten Raum stattfinden.

Wenn man auf die Sargfeier verzichtet, besteht die Möglichkeit einer Urnenfeier, also der Trauerfeier an der Urne. In der Kapelle steht die Aschenkapsel – so heißt die Urne, in die im Krematorium  die Asche der oder des Verstorbenen gefüllt wird – häufig in einer Schmuck- oder Überurne, die mit Blumen geschmückt ist.

 

Bei den Schmuckurnen gibt es eine riesige Auswahl, die sich in Materialien (Kupfer, Edelplatal, Holz, Keramik, um nur einige zu nennen), in verschiedensten Formen und Farben, mit unterschiedlichsten Motiven unterscheiden. Hierbei ist zu beachten, dass viele Friedhöfe bestimmte Vorschriften bezüglich der Urnen haben und nicht jede Urne überall zur Bestattung zugelassen ist. In einigen Fällen sind beispielsweise nur sogenannte Bio-Urnen, d.h. Besonders schnell vergängliche, schadstofffreie Urnen erlaubt.

Der Blumenschmuck der Urne wird entweder als Urnenkrone oder als Urnenkranz ausgeführt.

Nach der Trauerfeier wird die Urne dann von einem Urnenträger aus der Kapelle zur Grabstelle getragen. Die Trauergäste laufen hinter dem Urnenträger her und geben so der oder dem Verstorbenen das letzte Geleit.

An der Grabstelle angekommen wird die Urne kurz abgestellt. Wenn alle Trauergäste versammelt sind, wird die Urne mit den in der Überurne vorhandenen Bändern zum Senken in die Grabstelle herabgelassen. Wurde auf eine Schmuckurne verzichtet, kann die Aschekapsel auch durch eine Urnenzange oder ein Netz in die Grabstelle eingelassen werden.

Zum Abschied werfen die Trauergäste traditionell drei Hände voll Sand, der in entsprechenden Sandschalen an der Grabstelle bereitgestellt wird, in die Grabstelle. Aber auch Blumen oder Blütenblätter werden als letzter Gruß verwendet.

Die Grabstelle wird entweder noch in Anwesenheit der Trauergäste oder später mit Erde verschlossen.

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